Als sich vor zwei Jahren im Rahmen der Aktivitäten von „Fridays for Future“ die gesamte Schülerschaft an der Demonstration zum globalen Klimastreik beteiligte, entstand an der Hannah-Arendt-Gesamtschule die Idee zu einer „Projektwoche Nachhaltigkeit“. Nun, nach einem Jahr „Coronazwangspause“, konnte sie endlich umgesetzt werden: Fünf Tage lang arbeiteten die Schülerinnen und Schüler der Soester Gesamtschule projektorientiert zu vielen spannenden Aspekten, die sich hinter dem Begriff Nachhaltigkeit verbergen.
Schule einmal anders – auf Reisen und vor Ort
Während in dieser Woche die Jahrgänge 5, 6, 8, 10 und Q1 endlich wieder ihre Jahrgangsfahrten antreten konnten und sich am Möhnesee, auf Norderney, in Hachen, Haltern, Bremen, Schloss Dankern, Paderborn, Hamburg, Leipzig und Berlin tummelten, wurde auch den „Daheimgebliebenen“ ein abwechslungsreiches Programm jenseits des klassischen Fachunterrichts geboten. Trotz kurzer Vorbereitungszeit gelang es den Jahrgangsteams, vielfältige und inhaltlich hochwertige Projektangebote auf die Beine zu stellen:
Der 7. Jahrgang konzipierte ein Programm, das die inhaltliche Arbeit zum Thema mit der Vermittlung von Medienkompetenzen verband, was angesichts der Einführung von iPads im kommenden 8. Jahrgang auf besondere Weise „nachhaltig“ sein soll.
Die Klassenlehrerteams der Jahrgangsstufe 9 hatten ebenfalls ein vielseitiges Angebot für ihre Jugendlichen entwickelt: Alle Klassen unternahmen Exkursionen zum LiZ am Möhnesee. Bei weiteren Besuchen im Sozialkaufhaus, dem Bioladen „Lebensgarten“, dem Fairtrade-Kleidungsgeschäft „endless & evergreen“ und im Unverpacktladen wurde deutlich, dass nachhaltiges Handeln ganz konkret auch beim eigenen Einkaufsverhalten möglich ist. Mit verschiedenen Experimenten wurde auch naturwissenschaftlich zur Energiebilanz gearbeitet.
Zusätzliche kompetente Unterstützung erhielt das Team von externen Referentinnen und Referenten: Moderatorinnen der BUNDjugend sensibilisierten die Jugendlichen für das massive Problem der Umweltverschmutzung und -zerstörung durch Plastik und entwickelten daraus Ideen, wie Plastikprodukte reduziert und durch ökologische Alternativen ersetzt werden können.
Die Referentinnen und Referenten von TIETUS e.V. informierten in ihren Workshops zur industriellen Tierhaltung und thematisierten dabei nicht nur Umwelt- und Klimaschutz, sondern kamen mit den Jugendlichen auch zu tierethischen Fragen ins Gespräch.
Auch in der Oberstufe konnten die Schülerinnen und Schüler der EF und Q1 zwischen vielseitigen und anspruchsvollen Projekten wählen: Ernährung, Forst- und Landwirtschaft, Energieversorgung wurden in den Blick genommen und Möglichkeiten des Übergangs zu mehr Nachhaltigkeit erschlossen. Auch der Konsum wurde kritisch beleuchtet und hinterfragt, was der Mensch eigentlich braucht. Eine Zukunftswerkstatt unter dem Titel „(Fri)Days for Future – Jeden Tag! – Klimapolitik aus unserer Sicht“ entwickelte Ideen zu nachhaltiger Klimapolitik.
Mit Partizipation Ergebnisse nachhaltig machen
Die Schule möchte die Ergebnisse der Projektwoche verbreiten und bei der Gestaltung des Schullebens berücksichtigen: Sie werden in der Schule ausgestellt und teilweise auch auf der Homepage der interessierten Öffentlichkeit präsentiert. Christian Neuhaus, Didaktischer Leiter der Gesamtschule, hat bereits alle Schülerinnen und Schüler, die in ihren Gruppen Ideen zur Gestaltung einer umweltfreundlicheren Schule entwickelt haben, eingeladen: „Wir freuen uns über die Kreativität und das Engagement unserer Schülerinnen und Schüler und sind neugierig und auf ihre Ideen. Gemeinsam können wir bestimmt einiges bewegen.“ Beim Treffen „HAG Projektwoche nachhaltig machen“ können die Jugendlichen ihre Ideen vorstellen, miteinander vernetzen und sie, unterstützt von Lehrerinnen und Lehrern, hoffentlich in die Tat umsetzen, um das Schulleben nachhaltig zu prägen.