Wir leben in einer digitalen Welt. Die Arbeit mit neuen Technologien gehört zum Alltag und der Umgang mit digitalen Medien hat sich neben Schreiben, Lesen und Rechnen längst zur grundlegenden Kulturtechnik entwickelt. Der Nutzen digitaler Kommunikation ist in der Zeit des coronabedingten Homeoffice oder Homeschoolings noch einmal besonders deutlich geworden.
So wie die digitale Entwicklung immer weiter voranschreitet, erfolgt auch die Weiterentwicklung unseres Medienkonzepts als fortlaufender Prozess. An unserer Schule hat die Auseinandersetzung mit der Frage, wie wir digitale Medien in unseren schulischen Alltag integrieren und wie wir unsere Schülerinnen und Schüler befähigen diese verantwortungsvoll und kompetent zu nutzen, schon vor vielen Jahren begonnen. Dank des kontinuierlichen Ausbaus unserer digitalen Ausstattung und der fortlaufenden Schulung unseres Kollegiums steht unsere Schule für ein zeitgemäßes Lernen. Um unsere Schülerinnen und Schüler für die Zukunft zu qualifizieren, fördern wir Medienkompetenzen frühzeitig und kontinuierlich im Verlauf ihrer Schullaufbahn.
Behutsam und nachhaltig den Umgang mit digitalen Medien erlernen
Im Sinne unseres ganzheitlichen Lernbegriffs ist uns wichtig, unsere Schülerinnen und Schüler behutsam an den Umgang mit digitalen Medien heranzuführen und ihnen nachhaltige Kompetenzen zu deren sinnvoller Nutzung zu vermitteln.
Anders als andere Schulen haben wir uns bewusst entschieden, nicht bereits ab der 5. Klasse verbindlich von den Eltern Tablets/ iPads kostenpflichtig anschaffen zu lassen. Zum einen ist die Anschaffung von iPads durch die Eltern mit relativ hohen Kosten verbunden, die wir im Sinne der Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit vermeiden möchten. Zum anderen geht es uns aber besonders darum, die Kinder schrittweise mit gezielten Bausteinen für den Gebrauch digitaler Medien fit zu machen.
Vermittlung digitaler Kompetenzen an der HAG
Medienkompetenzen werden gemäß den Vorgaben des Medienkompetenzrahmen NRW in allen Fächern vermittelt und vertieft. Darüber hinaus vermitteln wir unseren Schülerinnen und Schülern in verschiedenen unterrichtlichen Bausteinen ihrer Schullaufbahn Kenntnisse zur kompetenten Nutzung digitaler Medien:
In den Klassen 5 und 6 das Fach Informatik unterrichtet.
Im Wahlpflichtbereich ist das Fach Informatik im Aufbau und wird aktuell in den Jahrgängen 7 und 8 unterrichtet.
In den Jahrgängen 8, 9 und 10 wird Informatik als EDV-Führerschein (staatlich anerkannter EDV-Führerschein NRW) im Rahmen der Ergänzungsstunden angeboten.
In der gymnasialen Oberstufe wird das Fach Informatik in der EF und Q1/Q2 als Grundkurs angeboten.
Unsere digitale Ausstattung
Auch ohne schülereigene iPads können an unserer Schule digitale Kompetenzen vermittelt und digitale Medien systematisch zum Einsatz kommen. Die Hannah-Arendt-Gesamtschule verfügt über eine hervorragende technische Ausstattung, die sowohl eine ausreichend große Anzahl von schulischen Endgeräten als auch die räumlichen Bedingungen betrifft, um ein umfassendes digitales Lernen und Arbeiten zu ermöglichen:
Jeder Klassenraum ist mit einem Beamer und einem Apple TV ausgestattet.
Das schulische WLAN ermöglicht in allen Gebäudeteilen ein internetbasiertes Arbeiten mit den digitalen Endgeräten.
In zwei Computerräumen kann an jeweils 20 modernen Desktop-PCs mit Windows 10/11 gearbeitet werden.
Des Weiteren stehen den Schülerinnen und Schülern Arbeitsplatzrechner in der Bibliothek und im Berufsorientierungsraum zur Verfügung.
Für die Sekundarstufe I stehen jedem Jahrgang zwei mobile iPad-Koffer zur Verfügung, die überall im Schulgebäude zum Einsatz kommen.
Die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe und des 8. Jahrgangs arbeiten mit elternfinanzierten iPads im 1:1 Modell.
Die Administration
Unsere beiden IT-Beauftragten und Schuladministratoren (im Hauptberuf Lehrer) kümmern sich um den Ausbau, die Kontrolle und ggf. Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit des pädagogischen Schulnetzwerks. Zusammen mit der Abteilung Technikunterstützte Informationsarbeit (TUI) der Stadt Soest sind die Administratoren bemüht die tägliche Einsatzfähigkeit des Schulnetzes zu gewährleisten, Benutzer zu verwalten, Systemfehler und Viren abzufangen, die notwendigen Datensicherungen durchzuführen, das Netzwerk weiter auszubauen und auch Software zu implementieren. Darüber hinaus ist das gesamte Kollegium im Rahmen von schulinternen Fortbildungsmaßnahmen schrittweise in die Bedienung der pädagogischen Benutzeroberfläche und deren Einsatzmöglichkeiten einzuführen.
IServ
IServ ist die Plattform, die von unserer Schule in der Sekundarstufe I (Klassen 5-10) eingesetzt wird. Jede(r) Schüler*in hat so eine eigene E-Mail-Adresse zur Verfügung, unter der er bzw. sie erreichbar ist (). Da die digitale Infrastruktur an unserer Schule schon frühzeitig ausgebaut wurde, waren wir trotz der kurzfristig angekündigten Schulschließung im Frühjahr 2020 in der Lage, den Kontakt zu den Schüler*innen und Eltern aufrecht zu erhalten.
Für Lehrkräfte ist es ein leichtes, den Schüler*innen eine E-Mail zu schreiben, da jede Klasse und auch jeder Kurs einen eigenen E-Mail-Verteiler hat. Auch Schülerinnen und Schüler können untereinander Kontakt aufnehmen und sich über Projekte und Präsentationen austauschen. Hierzu bietet sich aber auch der Messenger an, indem die Schülerinnen und Schüler – im geschützten Rahmen – miteinander chatten können.
Das Aufgabenmodul in IServ hat sich während der pandemiebedingten Lockdowns mehr als bewährt. Die Schüler*innen sehen direkt, welche Aufgaben sie bis zu welchem Datum zu erledigen haben, wenn sie sich einloggen. Sie können nach Fertigstellung ihrer Aufgaben Fotos oder eingescannte Seiten hochladen und erhalten ebenfalls über das Aufgabenmodul von den Lehrkräften eine Rückmeldung dazu.
Dem Elternwunsch nach Videokonferenzen hat unsere Schule Beachtung geschenkt, so dass auch ein regelmäßiger Austausch und Unterricht vis-a-vis erfolgt ist. Gerade die jüngeren Schüler*innen brauchen den Austausch und die Mimik und Gestik von anderen, was durch das Videokonferenzmodul von IServ gewährleistet werden konnte (Näheres zu Microsoft Teams können Sie unter „Microsoft 365“ nachlesen).
Doch nicht nur in solch einer Ausnahmesituation zahlt sich IServ aus: Die Schüler*innen können ihren eigenen Stundenplan einsehen und auch nachgucken, welche Lehrkräfte durch wen vertreten werden. So können die Jugendlichen sogar häufig schon einen Tag zuvor sehen, was sie am nächsten Tag so erwartet.
Durch den vorhandenen Internetfilter sind die Kinder und Jugendlichen in der Schule außerdem bestens vor jugendgefährdenden Inhalten im Internet geschützt. Spamfilter und Virenscanner sorgen dafür, dass die Schüler*innen keine unerwünschte Werbung oder Viren von fremden Absendern bekommen.
iPads in der Oberstufe
Nicht nur im Homeschooling, sondern auch im Präsenzunterricht sind die Gerätschaften nicht mehr wegzudenken: Alle unsere Oberstufenschüler*innen haben ein iPad, was sie sich selbst kaufen oder von der Schule gegen einen geringen Aufpreis leihen können.
In der Oberstufe wird im Mathematikunterricht statt eines aufwendig zu bedienenden CAS-Taschenrechners nun eine App auf dem iPad verwendet, die flüssiger und stabiler läuft. Ohne Probleme kann die Mathelehrkraft oder ein(e) Schüler*in Rechnungen und Ergebnisse präsentieren. Das iPad wird auch in den Klausuren und abschließend in der Abiturklausur in Mathematik verwendet, wozu die iPads vorher zentral in den Klausurmodus versetzt werden.
Natürlich arbeiten nicht nur Mathematiker*innen mit den iPads: Die zahlreichen mit Apple TV ausgestatteten Räume können schließlich nicht nur Zahlen darstellen, sondern auch Mindmaps, Zeichnungen, Bilder oder Videos. Mit nur wenigen Klicks können Bilder, YouTube-Videos oder auch ein Gemälde von Vincent van Gogh eingeblendet werden. Die verzweifelte Suche nach und der anschließende „Kampf“ um den einzigen noch funktionierenden Overhead-Projektor im Schulgebäude, wie es den älteren Generationen vielleicht noch bekannt ist, gehört bei uns schon lange der Vergangenheit an. Das iPad ersetzt ebenfalls Dokumentenkameras. Die Schüler*innen können problemlos ihre Lösungen und Ausarbeitungen abfotografieren und mittels Apple TV an die Wand projizieren.
Natürlich kann das iPad noch viel mehr: Das Erstellen von Audioaufnahmen und Videos und deren anschließende Bearbeitung ist eine weitere Möglichkeit, mehr Spannung und Interaktivität in den Unterricht zu bringen. So können beispielsweise auch Erklärvideos gedreht und Interviews durchgeführt werden. Durch die intuitive Bedienung der Geräte und die durch unsere Schule zuvor erfolgte Einführung ist keine langwierige Erklärung für die Schüler*innen vonnöten.
Die Hannah-Arendt-Gesamtschule sieht Digitalisierung nicht als eine Randerscheinung, sondern als eine unaufhaltsame Entwicklung. Medienkompetenzen sollten den Schüler*innen nicht „nebenbei“ beigebracht werden, sondern im Unterrichtsbetrieb selber zu einer absoluten Selbstverständlichkeit werden. Der flächendeckende Einsatz von Tablets in Form von iPads ist ein Weg, uns diesem Ziel zu nähern.