Ein Bericht von Joram Gefeke aus der Q1
„Ob Schülervertreter, Jugendtrainer im Sportverein, Oberministranten oder Schülerzeitungsredakteure: Auf der Young Leaders Akademie treffen sie sich alle. 100 junge Multiplikatoren aus ganz Deutschland, die schon jetzt ehrenamtlich soziale Verantwortung übernehmen, sind dabei. Sie diskutieren mit Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Worin begründet sich die Menschenwürde? Was bedeutet Verantwortung in Zeiten der Globalisierung? Welche Qualifikationen brauchen junge Menschen, um erfolgreich zu sein? Junge Menschen, die sich für andere einsetzen und stark machen, entwickeln eine Woche lang ganz konkret Strategien für die Zukunft.“, heißt es auf der Website der Young Leaders Akademie.
Mit zwei weiteren Schüler*innen der Hannah-Arendt-Gesamtschule – Lucy Goerdt (Q2) und Simon Marke (Q1) – war ich mit Begeisterung vom 25.-30. Oktober auf der 78. Young Leaders Akademie in Paderborn dabei und möchte gerne davon berichten.
Wir waren 100 Jugendliche aus ganz Deutschland und haben uns über den Tag verteilt mit vielen interessanten, modernen Themen beschäftigt. Ich glaube, ich habe in so kurzer Zeit noch nie so viele neue Leute kennengelernt. Und nicht einfach irgendjemanden, sondern Jugendliche, die sich genauso engagieren wie man selbst und neugierig sind. Ich war vorher noch nie auf einer derartigen Veranstaltung, und ich glaube, das größte Hindernis ist für viele der soziale Aspekt, dass man dort einfach niemanden kennt. Vielleicht hätte ich mich auch nicht beworben, wenn nicht ein Freund von mir mitgekommen wäre. Allerdings würde ich jetzt nach der Akademie sagen, dass das das kleinste Problem war. Am ersten Tag zum Beispiel standen wir verzweifelt am Paderborner Bahnhof und fanden die passende Bushaltestelle nicht. Uns waren beim Suchen schon vereinzelt Jugendliche in unserem Alter aufgefallen, die ähnlich bepackt waren. Irgendwann hat man sich einfach angesprochen und aus drei wurden auf einmal acht, und wir haben gemeinsam die Bushaltestelle gesucht. Es macht total viel Spaß, so viele Leute auf einem Fleck zu haben, die sich alle für das gleiche interessieren. Über die fünf Tage haben sich feste Freundschaften gebildet, mit denen ich zumindest jetzt noch engen Kontakt habe. Dies war direkt schon einer meiner Lieblingsdinge bei der Akademie.
Neben dem Kennenlernen der Menschen ist der generelle Inhalt der Akademie sehr spannend. Man behandelt und diskutiert in einem Seminarraum, der schon fast aussieht, als wäre man ein Student an einer Universität, die aktuellen und wichtigsten Themen wie Nachhaltigkeit, Ethik, zukünftige Mobilität, Fake News und Künstliche Intelligenz. Dabei hört man Vorträge nicht von irgendwem, sondern von Experten oder manchmal auch Professoren von Universitäten. Und es macht richtig Lust, diesen Leuten zuzuhören, da man deutlich merkt, wie gut sie sich in dem Thema auskennen und man sie alles fragen kann.
Da wir auch kritisch unsere Gedanken und Ideen einbringen konnten, brauchten wir keine Sorgen zu haben, dass uns eine christlich-konservative Organisation vielleicht zu einseitig informiert.
Wir haben in der Zeit aber nicht nur Vorträge gehört, sondern haben auch in Gruppen und Workshops Dinge erarbeitet und gelernt. Um nur einen kleinen Einblick zu geben, berichte ich gerne beispielhaft von einem Tag:
Freitag war der große Tag, der Jugendpresse-Kongress stand vor der Tür. Hierzu waren vier Experten aus verschiedenen Branchen eingeladen, wie der Marketingchef der DB-Cargo oder der Präsident der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe. Die vier Referenten hatten 15 Minuten Zeit zu ihrem Thema sogenannte Statements zu präsentieren. Danach ging es in eine zweistündige Medienbörse, in der uns die Vier für Frage und Antwort zur Verfügung standen. Nach intensiver Arbeit haben wir in vier Gruppen auf verschiedenen journalistischen Wegen den Tag vorgestellt und präsentiert. Dabei unterstützten uns Journalisten-Profis aus verschiedenen Zeitungen. Es gab zwei Gruppen, die eine Zeitung über den Pressekongress gemacht haben, eine Gruppe ein Webmag und eine Gruppe, die einen TV-Bericht gemacht hat. Ich war in der Gruppe „TV“, in der ich zum Beispiel mit dem leitenden Video-Journalisten zusammengearbeitet habe. Ich gehörte zum Moderatoren-Team, und es machte erstens sehr viel Spaß, so einen Bericht zu machen, zum anderen war es interessant zu sehen, wie es hinter der Kamera aussieht. Man glaubt gar nicht, wie stressig es sein kann, von einem zum anderen Ort für eine weitere Aufnahme zu rennen oder man eine Szene gefühlt 50-mal filmen muss, da man immer einen Versprecher drin hat – richtiges Zähneknirschen, aber man freut sich dann um so mehr, später sein eigenes fertiges Produkt zu sehen.
Das war nur ein kleiner Einblick, wir hatten noch viel mehr Programm. Alles in allem war es eine unglaubliche Erfahrung, und ich würde es auf jeden Fall wieder tun. Ich bin froh, dass mir die Schule diese Veranstaltung empfohlen hat und kann meinerseits jedem empfehlen, sich für diese jährlich wiederkehrende Akademie zu bewerben. Auch von den Kosten in Höhe von nur 80€ war es die Teilnahme absolut wert, wenn man überlegt dass man 5 Nächte, Verpflegung, Zugtickets und das ganze Programm bekommen hat.