„Warum ist Müll ein Problem?“ – Mit dieser Frage beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der Umwelt-AG. Jährlich werden weltweit 400 Millionen Tonnen Plastik produziert, von denen etwa 10 % die Weltmeere und ihre Küsten verschmutzen. Ein Großteil dieser Plastikteile zerfällt später in sehr viel kleinere Partikel: Mikro- und Nanoplastik. Eine Studie im Auftrag des WWF fand heraus, dass Menschen in aller Welt im Schnitt und pro Woche fünf Gramm Mikro- und Nanoplastik vorwiegend über Wasser, Nahrung und Atemluft aufnehmen. Das entspricht ungefähr einer geschredderten Kreditkarte. Zusätzlich haben Bilder von Meerestieren, die sich in Netzen verfangen oder Plastik fressen und elendig daran sterben, oder auch die lange Dauer, bis Plastikmüll im Meer zersetzt wird, die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken gebracht.
Der wachsende Onlinehandel, immer mehr Einweg-to-go-Produkte und immer kleinere Verpackungsgrößen führen zu Rekord-Müllmengen: 2020 betrug das Pro-Kopf-Aufkommen an Haushaltsabfällen 476 Kilogramm. Damit liegt Deutschland deutlich über dem europäischen Mittelwert. Grund genug für die Kinder der Umwelt-AG, eine Müllsammelaktion in „unserem“ Viertel zu starten. Die Kinder hatten mit Plakaten in der ganzen Schule auf die Aktion aufmerksam gemacht und diese Mühe zahlte sich aus: Ungefähr 50 Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen sowie mehrere Lehrkräfte schlossen sich der Aktion an und machten sie zu einem vollen Erfolg. Gemeinsam brachen sie vom Stadtteilhaus Soester Süden aus auf und durchstreiften in Gruppen die Siedlung. Die Menge des in kurzer Zeit gesammelten Mülls war beachtlich: Knapp 20 Müllsäcke wurden gefüllt. Auch ein kaputtes Ceranfeld, ein kaputter Stuhl und weitere Überraschungen kamen zum Vorschein, die eigentlich auf den Wertstoffhof gehören.
„Ich hätte nicht gedacht, dass am Ende so viel Müll zusammenkommt“, zeigte sich Louis aus der Umwelt-AG am Ende der Aktion erstaunt und stolz zugleich. Die Kinder hatten großen Spaß an der Aktion, an deren Ende alle bei Pizza und Limonade im Stadtteilhaus zusammenkamen und sich selbst den Erfolg ihrer Arbeit unmittelbar vor Augen führen konnten. Sie zeigten sich motiviert, eine solche Aktion bald zu wiederholen. Die Kommunalen Betriebe Soest als Betreiber der Stadtreinigung bedankten sich bei den Schülerinnen und Schüler und Initiator Dennis Uthof für ihr großes Engagement.