Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz. Heute ist dieser Tag der „Holocaust-Gedenktag“ und seit 2020 reinigen jedes Jahr an diesem Tag Schüler*innen der Soester Schulen in einer gemeinsamen Aktion die in Soest verlegten 35 „Stolpersteine“. Diese Stolpersteine finden sich an 21 Orten in Soest. Sie wurden von dem Kölner Künstler Gunther Demnig als „dezentrales Mahnmal“ an den letzten frei gewählten Wohnorten jüdischer Mitbürger*innen verlegt.
Die Schüler*innen des Geschichte-Zusatzkurses hatten sich im Unterricht intensiv mit den Soester*innen jüdischen Glaubens beschäftigt. Um zu erfahren, wer diese Menschen waren, wie sie bis 1933 in Soest lebten und wie es ihnen unter der Herrschaft der Nazis erging, begab sich der Kurs mit Geschichtslehrer Christian Neuhaus unter anderem auch ins Soester Stadtarchiv. Die angehenden Abiturient*innen erstellten Portraits einiger der Familien, die sie bei der Gedenkveranstaltung an deren ehemaligen Wohnorten einer Schülergruppe des 9. Jahrgangs sowie interessierten Passant*innen vortrugen. Während des Vortrags über das Leben der Familien Rosenberg (Brüderstr. 32), Eichwald (Waisenhausstr.1), Albesheim (Waisenhaustr. 4) und Neuwahl (Brüderstr. 36) wurden die Stolpersteine gereinigt. Zudem legte die Gruppe zur Erinnerung an die ermordeten Soester Mitbürger*innen jüdischen Glaubens Rosen an den Stolpersteinen nieder.
Nach diesen kleinen Gedenkzeremonien ging die gesamte Gruppe gemeinsam zur Abschlussveranstaltung im Blauen Saal, wo Delegationen aller weiterführenden Schulen aus Soest zusammentrafen und die Gedenkveranstaltung mit einer Rede des Ersten Beigeordneten Peter Wapelhorst und dem Verlesen aller Namen der Soester Opfer des Holocaust endete.