Ihren Start an der Hannah-Arendt-Gesamtschule hatte Claudia Tomczak sich etwas anders vorgestellt: „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe als Schulsozialpädagogin und besonders auf die Zusammenarbeit mit den Lehrerinnen und Lehrern, den Schülerinnen und Schülern und den Erziehungsberechtigten. Jetzt beginne ich in einer fast menschenleeren Schule, das ist schon eine seltsame Situation. Ich nutze allerdings die Zeit nun ganz bewusst, um mich zu orientieren und anzukommen und hoffe, dass ganz bald der „normale“ Alltag wieder beginnt und ich meine Persönlichkeit und Kreativität mit einfließen lassen kann und zudem alle nach und nach kennenzulernen und viel zu lachen.“
Vom Zeltlager zur Sozialen Arbeit
Claudia Tomczak hat zuletzt in der Hammer Kinder- und Jugendpsychiatrie gearbeitet. Ihr Interesse für soziale Arbeit entwickelte sie aber schon als Gruppenleiterin in diversen Zeltlagern. „Seitdem bin ich im Bereich der Sozialen Arbeit geblieben: Ich habe die Ausbildung als Erzieherin absolviert, in Wohngruppen, in der Verselbstständigung für Jugendliche, im Kindergarten und im ambulant betreuten Wohnen für psychisch erkrankte und geistig behinderte Erwachsene gearbeitet. Nebenbei habe ich Soziale Arbeit studiert und jahrelang ehrenamtlich im Bereich der FSJ-Seminartätigkeit und im Gilwell St. Ludger als Teamerin für erlebnispädagogische, umweltpädagogische und andere Kurskonzepte gearbeitet und mich weitergebildet,“ beschreibt sie ihren facettenreichen Werdegang.
„Ich habe immer schon gerne Menschen motiviert und animiert. Ich organisiere, plane und rede gerne, biete Unterstützung in verschiedenen Belangen an, kann mich durchsetzen und Dinge auch mal kritisch hinterfragen,“ beschreibt Claudia Tomczak ihre Qualitäten. Dabei ist ihr die Balance aus Konsequenz und Spaß, gemischt mit Authentizität und einem ehrlichen und offenen Auftreten sehr wichtig. Diese Kombination möchte sie auch in ihre neue Aufgabe als Schulsozialpädagogin einbringen.
Vorfreude auf die neue Schule
Zum 1. April hat sie ihre Stelle als Schulsozialpädagogin an der Soester Gesamtschule angetreten. Warum hat sie sich gerade für unsere Schule entschieden? „Die HAG ist eine reformpädagogische Schule mit vielen sozialen Projekten und Auszeichnungen. Selbstständigkeit, eigene Aktivität und Kreativität zu fördern, halte ich für besonders bedeutsam und schätze daher das Konzept der HAG. Dadurch, dass kein Schüler und keine Schülerin so ist wie der oder die andere, ist es wichtig, dass jede/r gleich aufgenommen, wertschätzend behandelt und individuell unterstützt wird – diesen positiven Umgang mit der Heterogenität nehme ich an dieser Schule wahr.“
Aber auch die vielen Projekte von „Schule ohne Rassismus“ über Sexualität bis hin zu Suchtprävention haben Claudia Tomczak überzeugt: „Das sind alles Bereiche, die mir auch persönlich wichtig sind. Ich freue mich ein Teil davon zu sein und vielleicht sogar einige Themen, die mich auch persönlich sehr bewegen, wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit mit einzubringen.“ Besonders freut sich die neue Schulsozialpädagogin auf das Sozialtraining und das Cocktailteam, in denen sie eng mit den Schülerinnen und Schülern zusammenarbeiten wird.
Mit Respekt und Selbstvertrauen in die neue Funktion
„Meine Vorgängerin Regina Rollnik war knapp 20 Jahre als Schulsozialpädagogin hier an der HAG tätig. Ich habe dementsprechend auch einen persönlichen Ehrgeiz, ihre tolle Arbeit fortzusetzen und dabei dem bisherigen Anspruch gerecht zu werden. Davor habe ich großen Respekt.“ Doch Claudia Tomczak fängt nicht bei Null an: Gemeinsam mit Regina Rollnik hat sie sich schon vor ihrem offiziellen Dienstantritt intensiv eingearbeitet und bereits in ihrer Freizeit zwei Wochen lang hospitiert und so Einblicke in ihre neuen Tätigkeitsfelder erhalten. Für ihren Start bittet sie dennoch um etwas Geduld: „Irgendwann werde auch ich in dem „typischen“ Schulalltag ankommen und wissen, wo alles ist, wo ich etwas oder jemanden finde und wie ich helfen kann. Bis dahin, haben Sie und habt ihr bitte Nachsicht mit mir, wenn ich mal etwas nicht auf Anhieb weiß. Ich bin sehr motiviert und gebe mein Bestes!“
Ein breites Aufgabenfeld
Claudia Tomczak freut sich darauf, mit ihrer Arbeit Jugendliche auf ihrem individuellen Weg zu unterstützen und zu begleiten und dazu beizutragen, ihre schulischen und sozialen Potentiale weiterzuentwickeln. Ihre vielfältigen Aufgaben in diesem Prozess fasst sie so zusammen: „Als Schulsozialpädagogin biete ich eine neutrale Schnittstelle, bin Ansprechpartnerin für Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und Erziehungsberechtigte. Ebenfalls schlage ich eine Brücke zwischen Schule und Jugendhilfe. Ich ermögliche eine Unterstützung in Erziehungs- und Lebensfragen, bei sozialpädagogischen Anliegen, Schwierigkeiten mit Freunden oder der Familie, Konflikten mit Lehrern und Lehrerinnen oder den Eltern, bin allerdings auch offen gegenüber anderen, persönlichen Angelegenheiten.“
Auf die vielfältigen Kontakte, die damit verbunden sind, freut sich die Sozialpädagogin sehr und setzt dabei auf Kooperationsbereitschaft von allen Seiten: „Ich bin ehrlich und offen gegenüber Ihnen und euch. Deshalb erwarte ich auch Ehrlichkeit und Offenheit von meinem Gegenüber. Nur so können wir gemeinsam vorankommen.“
Sprechzeiten der Schulsozialpädagogin während der Schulschließung
Auch wenn die Schule noch bis mindestens zum 19.04.2020 geschlossen bleibt: Claudia Tomczak ist für die Anliegen der Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern und der Erziehungsberechtigten erreichbar: Während der Osterferien ist sie von Dienstag bis Freitag von 9-11 Uhr telefonisch unter der Rufnummer 02921 / 9673-22 zu erreichen.