Nur wenige Monate, nachdem Schülerinnen und Schüler der italienischen Schule Biagio Pascal aus Romentino zu Gast in Soest waren, reisten die Soesterinnen und Soester nach Norditalien zum Gegenbesuch. Und das einzige, was beim ersten Aufeinandertreffen negativ von den Teilnehmernbetitelt wurde, nämlich, dass kein Wochenende eingeplant war, wurde diesmal geändert. Schon sonntags trafen die deutschen Schüler der Jahrgangsstufe 11 (Einführungsphase) der Hannah-Arendt-Gesamtschule in Romentino ein, und traten erst neun Tage später, an einem Montag, die Heimreise an.
Und dieser Rückflug wurde kurzweilig, weil es genügend Gesprächsthemen gab, die sich in diesen Tagen angehäuft hatten. Sowohl die gastgebende Schule als auch die jeweiligen Gastgeber-Familien hatten für die 16- bis 17-jährigen Soester ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.
Kultur wurde reichlich geboten, so besuchten die zwölf Gäste, die von Schulleiterin Kerstin Haferkemper und Mathe-Lehrer Angelo Salato betreut wurden, u.a. das Museo della Scienza & Tecnologia, in dem Leonard da Vincis Maschinen ausgestellt und von den italienischen Schülern erklärt wurden. Ohnehin stand der Austausch unter der Zielsetzung, Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Länder zu vermitteln. Und deshalb hatte jede Gruppe das Ziel, Berühmtheiten ihres Landes, den anderen näher zu bringen.
Doch auch die schöne Landschaft bekamen die Soester zu sehen, so schipperten sie mit dem Boot über den Lago Maggiore, machten einen Zwischenhalt in Isola Madre, um dort den prunkvollen Borromeo Palace zu besichtigen. Und gerade hier waren die Gäste von dem Prunk der damaligen Zeit angetan. Aber auch sportliche Aktivitäten standen u.a. mit einem Slowrafting auf dem Ticino auf dem Programm. „Wir sind hier nicht nur herzlich aufgenommen worden, sondern wir alle waren von diesen Aktivitäten begeistert“, freute sich Kerstin Haferkemper, die jetzt schon Termin für den zweiten Durchgang der Schulpartnerschaft abgesprochen hat. So werden die Italiener im September 2018 nach Soest kommen, und in einem Jahr werden dann die Soester nach Italien reisen.
Angelo Salato ergänzt: „Der Austausch war sehr erlebnisreich. Unsere Schüler haben sich nicht nur in den schulischen Projekten, sondern auch außerhalb sehr gut verstanden. Während der Raftingtour mussten sie Teamgeist beweisen, auch wenn die Anweisungen auf Italienisch waren.“
Die Schüler Levin und Florian sprechen für ihre Mitreisenden. „ Es war eine rundum gelungene Fahrt. Die Gastgeber haben uns nicht nur sehr herzlich aufgenommen und bewirtet, das Programm war sehr abwechslungsreich und ausgewogen. Für jeden war etwas dabei. Es war ein tolles Erlebnis.“
„Es geht uns in diesem Austausch nicht nur darum, andere Länder kennenzulernen, sondern auch darum, zu erkennen, dass man nicht unbedingt die entsprechende Landessprachebeherrschen muss. Beide Seiten haben sich des Englischen angenommen – und die Konversation lief bestens“, freute sich Haferkemper über den zusätzlichen pädagogischen Effekt, wobei sie mit einem leichten Augenzwinkern ergänzt: „Unsere Schülerinnen und Schüler schienen mir da etwas besser zu sein.“
Mit der Japanisch-Lehrerin wurden zahlreiche Kraniche gebastelt und als Abschiedsgeschenk überreichten die Gastgeber der Soester Schule noch speziellen Blumensamen für den Schulgarten. „Wir planen auch ein E-Twinning-Projekt mit der Schule“, hat Haferkemper einen weiteren Plan. (WeK)