Soest. Hip-Hop, Techno, House, Rap, Surf – die Musikszene hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm verändert, immer wieder neue Musikstile sind entstanden – mehr oder weniger kurzlebig. Doch die klassische Musik überdauert schon seit Jahrhunderten und fasziniert auch heute noch viele Jugendliche. Deshalb fuhr die komplette Jahrgangsstufe 10 der Hannah-Arendt-Gesamtschule in die Kölner Philharmonie, um sich Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Benjamin Britten und Claude Debussy anzuhören.
Doch nicht nur die Musik stand dabei im Vordergrund, mit Lesungen wurden die Stücke eingeleitet bzw. begleitet. So las Thomas Balou Martin, vielen aus dem hessischen Tatort bekannt, mit seiner unverwechselbar sonoren Stimme Goethes Gedichtpaar »Meeresstille« und »Glückliche Fahrt« vor. Dies hatte wiederum Felix Mendelssohn Bartholdy zur Vertonung inspiriert.
Doch es gab nicht nur etwas „auf die Ohren“, auch die Optik wurde bedient. Iryna Bilenka-Chaplin, nebenher auch noch Weltmeisterin im Jonglieren, malte auf einer beleuchteten Glasplatte zu Brittens „Four Sea Interludes“ Bilder mit Sand, die auf die große Leinwand hinter dem Orchester projiziert wurden. Die Schülerinnen und Schüler waren davon begeistert, sprachen auch noch auf der langen, nächtlichen Rückfahrt von diesen Werken.
Der WDR hatte ein Konzert für eine junge Hörerschaft, deren musikalische Hörgewohnheiten eher nicht im Bereich der Klassik zu finden sind, erstellt. Bei den Jugendlichen zwischen 15 und 17 Jahren vermischte sich anfängliche Skepsis und Unsicherheit mit Neugier und einer gespannten Erwartungshaltung. Damit die rund 110 Schüler auch bestens auf das Klangerlebnis vorbereitet waren und eine Ahnung davon hatten, was sie sie erwartete, besprach Musiklehrer Uwe Gasse zuvor die wichtigsten Elemente der entsprechenden Stücke.
Während die vier Klassen am Abend gemeinsam der Vorstellung beiwohnten, hatten sie sich am Nachmittag klassenweise andere Ziele in der Rhein-Metropole gesetzt: Während die einen dem Zoo einen Besuch abstatteten, gingen die anderen ins Römisch-Germanische Museum, sowie ins Museum Ludwig.
Nach insgesamt 15 Stunden kehrten die Schülerinnen und Schüler müde, aber angereichert mit vielen neuen Eindrücken in die Bördestadt zurück. (WeK)