„Das war die beste Erfahrung meines bisherigen Lebens“, fasst der 14Jährige Marius seine ersten Erlebnisse in Soest zusammen. Gemeint war seine Entscheidung, am Austausch mit der Soester Hannah-Arendt-Gesamtschule teilzunehmen. Seit Montag weilt er zusammen mit 21 Mitschülerinnen und Mitschülern sowie den beiden begleitenden Lehrern Pierre Dupriez und Gilles Brenier in der Hansestadt. Seit einem halben Jahr besteht der Austausch, der mit einem Besuch der Soester in Conflans-Sainte-Honorine, in der Nähe von Paris, begann und nun seine Fortsetzung findet.
Während in Frankfurt ihr Präsident Macron anlässlich der Buchmesse große Worte sprach, finden sich in Soest die 14- und 15-Jährigen zusammen, um die jeweiligen Gastgeber-Länder besser kennenzulernen. Gelebte deutsch-französische Freundschaft. Schnell hatten sich die Schüler angefreundet, die Gäste schwärmten von den Möglichkeiten an der Soester Gesamtschule. AnViet war von der größeren Selbstständigkeit angetan, die die Soester haben, und Ronan war einerseits von der Größe der Schule überrascht und gleichzeitig über die Sauberkeit erfreut. Rune und sein französischer Gast bestätigten, dass dieser Austausch sowohl lehrreich als auch viel Spaß bereite, auch wenn er durchaus anstrengend ist. Besonders positiv empfanden die Franzosen, dass an der Gastgeberschule die Schüler ihre eigenen Klassen haben und nicht, wie an ihrer Schule, das Lehrerraum-Prinzip gilt.
Die Soester Lehrerinnen Birgit Wenzel-Müller und Elisabeth Sippel , die Pionierarbeit leisten, haben in den vier Tagen ein Programm gebastelt, in dem einerseits „Landeskunde“ angesagt war, aber auch gleichzeitig genügend Freizeit bis zur Abreise am Freitag eingeplant war. So erkundeten die Franzosen am Dienstag die mittelalterliche Gastgeber-Stadt mit einer Stadtrallye, am Mittwoch ging es nach Köln, wo besonders das Sportmuseum große Begeisterung entfachte, aber auch selbstverständlich der Dom.
Am Donnerstag absolvierte die Gruppe ein museumspädagogisches Programm in der Gedenkstätte Französische Kapelle in Soest, wovon alle Teilnehmer begeistert waren. In zwei Gruppen wurden sie doch das Kleinod geführt und trugen am Ende ihre Erkenntnisse in der jeweiligen Landessprache vor. „Alle waren sehr angetan, es hat sich gelohnt, diesen Ausflug ins Programm aufzunehmen“, freute sich Wenzel-Müller. Am Nachmittag tummelten sie sich dann im Aquafun, bevor es am Freitag heißt: „Au revoir“ oder eben „Auf Wiedersehen“. (WeK)