Seit einigen Jahren bildet die Hannah-Arendt-Gesamtschule Medienscouts aus, die in erster Linie jüngere Schülerinnen und Schülern auf die im Internet lauernden Gefahren hinweisen sollen. Die zahlreichen neuen Kommunikationswege, die das Internet bietet, bringt nicht nur vor-, sondern auch zahlreiche Nachteile mit sich. Um den Jugendlichen zu helfen, wie sie sich schützen bzw. im Notfall Wege zur Lösung finden können, hat Deutschpädagoge Benjamin Braun an der Soester Gesamtschule schon vor einigen Jahren die Ausbildung von Medienscouts eingerichtet.
„Kinder und Jugendliche vertrauen sich natürlich eher Gleichaltrigen als Lehrerinnen und Lehrern an“, so Braun. „Hinzu kommt noch, dass sich die Jugendlichen in den Medien schneller und besser bewegen als wir Lehrer, auch wenn wir recht fit in dieser Beziehung sind.“
Diese Arbeit wurde nun von höchster Stelle, dem Land NRW entsprechend gewürdigt. „Wir sind sichtlich beeindruckt von den vielfältigen Angeboten und dem Engagement, mit dem lhre Medienscouts und Beratungslehrkräfte die praktische Arbeit an der eigenen Schule umsetzen. Medienkompetenz ist Voraussetzung dafür, dass lhre Schülerinnen und Schüler Chancen und Risiken medialer Angebote erkennen und dieses selbstbestimmt, kritisch und kreativ nutzen können- die qualifizierte und zielgruppenadäquate Begleitung, die junge Menschen durch Medienscouts und Beratungslehrkräfte erhalten, ist dabei eine zentrale und sehr wichtige Aufgabe von Schule. Diese Aufgabe kommt Ihre Schule aus unserer Sicht in besonderem Maße nach“, heißt es im Schreiben der Landesanstalt für Medien des Landes.
Nicht nur für die beratenen jungen Schülerinnen und Schüler ist dies ein „feine Sache“. Anne Einerhand aus der Jahrgangsstufe 11, die zurzeit ein Mobbingopfer betreut: „Wir können auch selbst sehr viel von den Jugendlichen lernen. Manche Dinge sind auch für uns noch neu, deshalb macht mir diese Aufgabe doppelt Spaß.
„Den Jüngeren ist oft gar nicht die Tragweite bewusst, wenn Sie Texte und Bilder ins Netz stellen“, so Esther Fricke. Zudem ist das Vorwissen der Schüler sehr unterschiedlich „ Einige wissen noch nicht einmal wie man Instagram schreibt, andere sind in verschiedensten Medien unterwegs“, weiß Saskia Schulz, und Paulina Wege war positiv überrascht, das einige „noch nicht einmal Schimpfwörter kannten“
Damit die Scouts auf dem laufen bleiben, nehmen sie, wenn möglich, an Fortbildungen teil. „Das ist zwar in unregelmäßigen Abständen, aber wir sind sehr darauf bedacht, jedes Mal Interessierte dorthin zu schicken“, so Braun.
Schulleiterin Kerstin Haferkemper freut sich mit ihren Schülern über die Auszeichnung. „Es ist schön, dass wir auch in diesem empfindlichen Bereich der digitalen Medien entsprechend gerüstet sind“. (WeK)