Die Hannah-Arendt-Gesamtschule hat doppelt Grund zur Freude. Sie kann nicht nur ihr 20- jähriges Jubiläum feiern, sondern wird mit zehn weiteren Schulen aus dem Kreis Soest und der Stadt Hamm vom Land NRW als „Schule der Zukunft“ ausgezeichnet. Unter dem Motto „Schule der Zukunft – Bildung für Nachhaltigkeit“ konnten sich neben Schulen auch Kitas und Netzwerke, also Verbindungen von Schulen und außerschulischen Partnern, bewerben.
Die Hannah-Arendt-Gesamtschule hatte im Nachhaltigkeitsbereich „Soziales“ an der Kampagne „Schule der Zukunft“ teilgenommen und dabei einen Satz aus ihrem Schulprogramm zum Motto genommen: „Den Einzelnen und die Gruppe im Blick“. Die Schule begreift ihre vielfältige und bunt gemischte Schülerschaft als einen Ansporn und hat schon viele gemeinschaftsbildende Projekte auf den Weg gebracht. Sie bietet nicht nur die Möglichkeit, zu Beratungstreffen zu gehen oder sich bei „Schüler helfen Schülern“ gegenseitig zu unterstützen. Die Gesamtschule hat auch ein Sozialtraining und einen Klassenrat ins Leben gerufen. In der Jahrgangsstufe 5 kommen Schüler aus bis zu 20 verschiedenen Grundschulen in der Gesamtschule zusammen. Hier soll das Sozialtraining ansetzen und den Fünftklässlern dabei helfen, einen Konsens über Wertevorstellungen, Sozialverhalten und Regeln zu erlernen. Einen Klassenrat haben alle Klassen der Jahrgangsstufen 5 bis 10. Dazu laden die Schüler selber jede Woche ein. Während des Treffens haben die Schüler die Chance, sich an Entscheidungsprozessen der Schule zu beteiligen und offene Konflikte zu lösen.
Nächstes Jahr möchte die Gesamtschule wieder an der Zukunftskampagne teilnehmen, dann aber mit dem Hauptaugenmerk auf den ökologischen und ökonomischen Bereichen. Ein erster Schritt dafür ist schon gemacht: Die Gründung einer Schülerfirma. Sie wird sich vor allem mit der Wiederverwertung von Kleidung beschäftigen.
Im Kreis Soest und in der Stadt Hamm haben insgesamt elf Schulen und ein Netzwerk an dem Projekt des Landes Nordrhein-Westfalenteilgenommen. Sie werden am 18. September bei einer Feier in Hamm mit einer Urkunde, einem Hausschild und einer Fahne für ihr Projekt ausgezeichnet. Das Projekt will erreichen, dass sich Schulen, Kitas und Netzwerke mit den ökologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebensgrundlagen auseinandersetzen. Wichtige Aspekte sind dabei die Nachhaltigkeit, den Blick für die künftigen Generationen, die Vernetzung von Schulen und Kitas mit außerschulischen Partnern und die Möglichkeit, in andere Schulform zu wechseln. Das Projekt läuft über drei Jahre. Seit 2012 sind Schulen und außerschulische Partner, wie beispielsweise Gewerbebetriebe zu Beratungsgesprächen eingeladen. Dabei sollen die Schulen und ihre Partner zueinander gebracht werden. Was die Schulen und ihre Partner aus dieser Hilfestellung machen, liegt letztlich in ihrer Hand. Im kommenden Jahr soll das Projekt wieder für vier Jahre aufgelegt werden. mel (Anzeiger)