Eine Woche lang haben sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7.3 der Ballade „Der Knabe im Moor“ von Annette von Droste-Hülshoff durch vielfältige Zugänge genähert. Das Gedicht erzählt von einem Jungen, der auf seinem Heimweg von der Schule ein Moor durchqueren muss und fürchterliche Angst hat. Doch was ist ein Moor? Wo findet man Moore und warum wird es als Bedrohung wahrgenommen? All diese Fragen waren zu klären, um die Ballade wirklich zu verstehen.
Alte Legenden berichten davon, wie Menschen im schlammigen Moor versanken und sie niemals wiedergesehen wurden. Sie erzählen vom schwankenden Boden der Sumpflandschaft, von mystischer Stimmung, wenn dichter Dunst über den Feuchtgebieten sieht, von harter Arbeit der Torfbauern, wenn der Torf abgebaut wird und gruselige Funde zu Tage befördert… Die Schülerinnen und Schüler brachten ihre Eindrücke in Moorbildern zum Ausdruck, die sie zu einem riesigen „Klassenmoor“ zusammenfügten. Auch Torf wurde experimentell untersucht und erfahrbar gemacht.
Balladen sind zugleich Gedichte, die nicht allein stumm auf dem Papier erlesen werden sollten. Lyrik ist auch eine Klangsprache. So erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler in Gruppen eigene Interpretationen zu den sechs Strophen. In rhythmischer Sprache und von Musik unterlegt sprachen sie am Ende der Projektwoche eine digitale Aufnahme vom „Knaben im Moor“ ein. Dazu verwandelte sich der Klassenraum in ein stimmungsvoll ausgeleuchtetes Aufnahmestudio.
Erwartungsvoll blicken die Kinder schon auf die nächste Projektwoche.