Ein „verrückter Titel“, den sich die LWL-Klinik Lippstadt für ihr Projekt ausgesucht hat: „Verrückt? Na und!“ nennen die Personen um Trainer Helmut Woitkowski ihre Bemühungen, schon Schülerinnen und Schüler auf die seelischen Belastung aufmerksam zu machen, die bereits in der Schule auf sie warten (können). „Immer mehr Menschen werden aufgrund psychischer Probleme behandelt. Diese Erkrankungen beginnen immer früher“, so Woitkowski, der an unserer Schule zu Gast war, um eben die möglichen Betroffenen „frühzeitig zu informieren und Hilfemöglichkeiten anzubieten“.
Spielerisch ist dies geschehen und sehr gut durchdacht. Das bestätigen Doris Kuhnke-Peters und Roger Ebeling, Klassenlehrer in der Stufe 8, in der dieses Projekt durchgeführt wurde. „Es war für uns gut, dass wir uns im Hintergrund halten und als Beobachter fungieren konnten“, war Kuhnke-Peters sehr angetan von der Arbeit der Lippstädter.
Regina Jovsinak-Rollnik hatte den Kontakt geknüpft: „Damit haben wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe erwischt. Zum einen hat dies unser Angebot innerhalb der Suchtwoche erweitert, aber es passt auch gut in unser Vorhaben, Gesunde Schule zu werden.
In jede der vier Klassen gingen Woitkowski und Co., um an einem Tag von der ersten bis zur siebten Stunde die Schülerinnen und Schüler für das Problem zu sensibilisieren. „Es gilt, Ängste und Vorurteile abtzubauen, Zuversicht und Lösungswege in Krisen zu vermitteln und Wohlbefinden zu fördern“, beschreibt Woitkowski die Ziele.
Besonders angetan waren die Schülerinnen und Schüler von Personen, die am eigenen Leib erfahren haben, welche Probleme durch eine psychische Belastung auftreten können. Es blieb also nicht bei der Theorie, sondern auch die Praxis lernten die Lernenden kennen
Lucy: „Ich fand das Projekt, so wie es gelaufen ist, gut. Es wurden viele Themen und unterschiedliche Facetten der Problematik angesprochen. Das Rollenspiel bot die Möglichkeit, sich eigenständig mit der Thematik und auch kreativ auseinanderzusetzen. Die Person, die das „coming-out“ hatte, war mir sehr sympathisch und ihr Schicksal ist mir nicht gleichgültig.“ Rabea und Lina hätten gern noch mehr über das Krankheitsbild erfahren und auch mehr Alternativen für den Umgang mit den Kranken. Lina ergänzte: „Das Coming-out hat mich sehr beeindruckt, das Thema wurde dadurch anschaulich und eindrucksvoll. Die Person war sehr mutig. Schön, dass sie die Kraft fand zu berichten.
Joshua verteilte noch ein Lob an die Verantwortlichen: „Die Moderatoren sind gut und offen mit der schwierigen Thematik umgegangen. Natalie ergänzte: „Der Tag war abwechslungsreich gestaltet. Ein gelungenes Angebot unserer Schule. Damit haben wir für eine Problematik sensibilisiert, die noch oft unterschätzt wird. (WeK)