Ein Abschied der ganz besonderen Art war es, als in der Mensa der Hannah-Arendt-Gesamtschule aktuelle und ehemalige Kolleginnen und Kollegen zusammenkamen, um Jochen Fernkorn zu verabschieden. Schließlich hat Fernkorn die Schule nicht nur als Lehrer für Sport, Erdkunde, Gesellschaftslehre und Arbeitslehre und Abteilungsleiter der Mittel- und Oberstufe geprägt. Er ist auch der letzte verbliebene Kollege der Gründergeneration der Gesamtschule, die im nächsten Schuljahr ihr 30-jähriges Jubiläum feiert.
Dementsprechend gab es einiges zu berichten aus seinen 30 Jahren an der HAG: Irmgard Kortenjann-Möller, Wegbegleiterin und ehemalige Abteilungsleiterin 5-7, und Meik Schulze-Grabosch als Vertreter des Lehrerrats testeten mit dem Quiz „Wer wird Pensionär?“ Fernkorns Erinnerungsvermögen an seine Schulzeit. Auch Schulleiterin Kerstin Haferkemper hatte in ihrer Würdigung viel über zentrale Stationen von Jochen Fernkorns zahlreichen Aufgaben zu erzählen.
Insbesondere Fernkorns Verdienste beim Aufbau und der Leitung der gymnasialen Oberstufe an der Gesamtschule wurden gewürdigt: Das tat das Team der Beratungslehrkräfte mit sehr persönlichen und treffenden „Elfchen“, einer Gedichtform, mit der Fernkorn alljährlich die Abiturientinnen und Abiturienten der HAG ganz individuell und persönlich verabschiedete.
Die Bedeutung der Oberstufe in der Soester Schullandschaft wurde auch durch die Präsenz der Oberstufenkoordinationen der Soester Gymnasien deutlich: Dass die Kooperation der vier Soester Oberstufen so gut funktioniere, sei auch ein wesentlicher Verdienst von Jochen Fernkorn und seiner pragmatischen und besonnenen Art, lobten Susanne Erbe vom Convos und Christian Krampe vom Aldegrevergymnasium.
Wie sehr Fernkorn als Kollege und als Mensch geschätzt wird, zeigte das emotionale musikalische Abschiedsgeschenk der Lehrerschaft der Gesamtschule: Das gesamte Kollegium sang für den Ur-Bochumer eine eigens umgedichtete Version des Grönemeyer-Hits „Bochum“, der in „Jochen“ umgetauft wurde.
In seiner eigenen Abschiedsrede wandte sich Jochen Fernkorn nicht nur an das Kollegium, sondern auch an die Ehemaligen und ganz besonders an seine eigene Familie, der er sich nun als Pensionär deutlich mehr widmen kann. Mit viel Humor und ein bisschen Wehmut beschrieb er seine Schulzeit von den Anfängen der „Gründerzeit“ der Schule bis zum aktuellen Schulleben. Er betonte besonders, wie wichtig es für ihn immer gewesen sei, die Schule zu öffnen und den Kindern und Jugendlichen bei gemeinsamen Exkursionen nicht nur Wissen, sondern auch soziale Kompetenzen und Gemeinschaftsgefühl zu vermitteln.
Mit stehenden Ovationen schickten die Gäste der Verabschiedung Jochen Fernkorn in seinen neuen „schulfreien“ Lebensabschnitt, für den alle ihm Glück und Gesundheit wünschen.